5 Technikprobleme, auf die Sie als Online-Trainer keinen Einfluss haben (und ein Problem, das Sie lösen können)

(Update: 20. Oktober 2020)

Sie kennen das: Kaum ist Ihr Online-Training gestartet kommen die ersten Meldungen von Teilnehmern, dass sie Sie nur abhackt hören, dass die Übertragung einfriert, usw. Gerade, wenn immer mehr Schulungen und Seminare online stattfinden, häufen sich auch die technischen Probleme.

Als Trainer ärgern Sie sich. Sie haben Stunden in die Vorbereitung gesteckt, und jetzt leidet die Qualität Ihres Seminars unter technischen Problemen, auf die Sie (meist) keinen Einfluss haben.

Auf diese 5 Probleme bzw. „Flaschenhälse“ können Sie Ihre Kunden und Teilnehmer nur hinweisen, sie aber nicht lösen:

1. Qualität der Internetanbindung der Teilnehmer

Sie haben keinen Einfluss darauf, bei welchem Internetanbieter Ihr Teilnehmer ist. Auch nicht darauf, wie dieser Internetanbieter die Region Ihres Teilnehmers versorgt. Ja, es gibt in Deutschland noch immer Regionen, die eine schlechte Internetanbindung haben, leider. Die Teilnehmer sind sich dessen auch bewusst, wenn sie in einer solchen Region leben.

Die Geschwindigkeit des eigenen Internetanschlusses können Sie z. B. auf der Website Speedtest überprüfen.

Bitten Sie die Teilnehmer, in ihrem Haushalt für die Zeit des Online-Seminars keine anderen Internetaktivitäten durchzuführen und möglichst alle Programme im Rechner auszuschalten, die eine ständige Onlineverbindung halten (z. B. E-Mail, Abgleich mit Onedrive o. ä.).

2. Störungen oder Ausfall des Internetanbieters

Wer kennt das nicht? Die vorher problemlos funktionierende Internetverbindung bricht auf einmal zusammen und die Daten kommen nur noch tröpfchenweise oder gar nicht durch die Leitung.

Egal, ob aufseiten Ihrer Teilnehmer oder bei Ihnen: Sie können nur abwarten, dass der Internetprovider möglichst schnell das Problem behebt. In solchen Fällen ist es hilfreich, die Website „Echtzeit-Problem- und -Störungsüberwachung“ aufzurufen. Dort können Sie für Ihren Anbieter nachsehen, ob und in welchem Bereich Deutschlands Störungen bestehen.

Sind die Störungen bei Internetanbietern Ihrer Teilnehmer so massiv, dass diese Ihrer Online-Schulung nicht folgen können, dann bieten Sie eine Aufzeichnung an. Betrifft es Sie selbst, dann müssen Sie möglicherweise abbrechen und einen neuen Termin ansetzen.

3. Onlinezeiten mit hoher Internetauslastung

Die Internetauslastung schwankt je nach Tageszeit. Ich habe in den letzten Jahren oft abends zwischen 18 und 20 Uhr Online-Seminare gegeben. Häufig gab es zwischen ca. 18:30 und 19:30 Uhr mehr Störungen als zu anderen Zeiten. Wenn an dem Abend ein Fußballspiel (z. B. in der Champions League) anstand, dann verschob sich dieser Zeitraum nach hinten.

Im April musste ich Online-Schulungen von 11 Uhr am Vormittag auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, weil offensichtlich sämtliche Firmen wegen der Corona-Pandemie zu dieser Zeit ihre Online-Meetings durchführten.

Auf die aktuelle Internetauslastung haben Sie keinen Einfluss. Sie können nur dafür plädieren, Online-Termine zu Zeiten anzusetzen, an denen nicht mit einer hohen Auslastung zu rechnen ist. Leider haben wir nicht immer Einfluss auf von Auftraggebern angesetzte Termine.

4. Serverprobleme beim Software-Anbieter

Die zurückliegenden Monate der Corona-Zeit haben gezeigt, dass Software-Anbieter auf die starke Nachfrage nach Online-Meetings und -Schulungen nicht vorbereitet waren. Oft haben Überlastungen der Server daher zu massiven Leistungseinbußen der Software geführt.

Dieses Problem wird nie komplett behoben sein, auch wenn die Software-Anbieter inzwischen ihre Kapazitäten ausgebaut haben und Schwankungen in der Auslastung mit Argusaugen überwachen. Es reicht ein Software-Update, das eine veränderte Server-Beanspruchung mit sich bringt. Kombiniert mit parallel steigenden Nutzungszahlen kann das immer wieder zu Performance-Problemen führen.

Auf diese Situation haben Sie keinen Einfluss. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Software-Anbieter, woher die Probleme kommen und wann sie bereinigt werden. Viele Anbieter stellen inzwischen einen Link zum Server-Status zur Verfügung, sodass Sie sich darüber schnell informieren können.

5. Teilnehmer nutzen WLAN

Wer einen Internetzugang hat, nutzt diesen in der eigenen Wohnung überwiegend per WLAN. Über WLAN ist der Internetzugriff jedoch häufigen Schwankungen und Störungen unterworfen.

Es kann sein, dass der Router mal ein gutes und mal ein weniger gutes WLAN-Signal liefert (mein Router fällt leider in diese Kategorie). Das WLAN-Signal kann bedingt durch die Bauweise in den verschiedenen Zimmern im Haus oder in der Wohnung unterschiedlich stark ankommen. Oder das (starke) WLAN des Nachbarn überlagert immer wieder das eigene WLAN. Gründe genug, dass Video und Ton aus der Online-Schulung mal gut, dann wieder verzerrt oder abgehackt ankommen.

Empfehlen Sie Ihren Teilnehmern (wie in Punkt 1), alle anderen Internetaktivitäten während des Online-Seminars zu unterbinden. Ideal ist die Anbindung des Rechners via LAN-Kabel* an den Router. Ich kenne allerdings kaum einen Teilnehmer, der das umsetzt – selbst in mehrwöchigen Onlinekursen.

6. Dieses Problem können Sie lösen

Es ist ganz einfach und im Prinzip die Ableitung aus Punkt 5: Setzen Sie als Live-Online-Trainer kein WLAN ein. Binden Sie Ihren Rechner via LAN-Kabel* an Ihren Router an. Damit haben Sie eine Stabilität, die WLAN überlegen ist, und nur die Punkte 1 – 4 können Ihre Internetverbindung auf Trainerseite noch beeinträchtigen. Dazu muss der Schreibtisch nicht genau neben dem Router stehen, sondern kann durchaus mehrere Meter entfernt aufgestellt werden.

Und noch ein 7. Tipp zum Schluss: So schön und angenehm es auch sein mag, ein Bluetooth-Headset zu benutzen, Bluetooth ist leider ebenfalls nicht störungsfrei. Bitte setzen Sie daher am besten ein kabelgebundenes Headset* ein.

 

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